Das jährliche Special der Unternehmeredition zum Thema „Insolvenz und Restrukturierung“ beschäftigt sich mit den andauernden Krisen in der Welt. Erst die Corona-Pandemie, jetzt der Ukraine Krieg und seine Auswirkungen auf die Lieferketten und die Energiepreise. Verwirrung gab es in der Branche vor allem über das Thema der befristeten Aussetzung der Insolvenzantragspflicht.

Die Anforderungen dazu änderte der Gesetzgeber ständig und so mancher Unternehmer war unsicher, ob und wie die ausgesetzte Insolvenzantragstellung noch auf ihr Unternehmen anzuwenden war. Dr. Utz Brömmekamp beobachtete in seinem Berateralltag ähnliches. „Wir haben in unserer Beratungspraxis oftmals die Einstellung von Unternehmern erlebt, unter dem Schutz des Staates zu stehen, der immerhin alle Corona-Maßnahmen angeordnet habe und quasi die Verantwortung für unternehmerische Schieflagen trage. Ein gefährlicher Trugschluss, denn der Staat kann nur Werkzeuge an die Hand geben, die aber die Geschäftsführung bedienen muss. Sie bleibt auch in Krisenzeiten persönlich im Lead und in der Verantwortung.“

Des Weiteren mahnt Dr. Brömmekamp, aus der Restrukturierungsbranche keine „Verwöhnkultur“ zu machen. Die Unternehmer dürften nicht bei jeder Krise nach staatlicher Hilfe verlangen, anstatt primär Eigenverantwortung zu übernehmen. „Nur derjenige, der alles in seiner Macht stehende unternommen hat, ohne die Krise meistern zu können, sollte mit staatlicher Unterstützung aufgefangen werden“, so Dr. Utz Brömmekamp.