Bei vielen produzierenden Unternehmen führte die Corona-Pandemie zu einem Auftragsrückgang und damit einhergehend zu einer entsprechenden Ergebnis- und Liquiditätsbelastung. Zur Sicherstellung des Fortbestands des Unternehmens nutzen die meisten Unternehmen staatliche Möglichkeiten wie Kurzarbeit und Corona-Hilfen. Liquiditätsverbessernd wurden auch Stundungsvereinbarungen abgeschlossen und Working Capital Management Maßnahmen durchgeführt, um die Kapitalbindung im Unternehmen zu reduzieren. Hauptaugenmerk lag dabei bei vielen Unternehmen auf den Beständen, welche durch Sonderaktionen abverkauft wurden oder mittels verringerter Einkaufsmengen entsprechend der Nachfragesituation reduziert werden konnten. Auf Basis dieser Maßnahmen konnte der Fortbestand des Unternehmens trotz der Corona-Pandemie bislang weiterhin gewährleistet werden.

Führt der nun erwartete Aufschwung auch zur finanziellen Entlastung der Unternehmen?

Sicherlich sollte der Aufschwung bei Unternehmen, die in der Vergangenheit erfolgreich waren, langfristig wieder zu einer verbesserten Liquiditätssituation führen. Jedoch ist gerade das „Hochfahren“ eines Produktionsbetriebes in der Regel mit hohen Vorfinanzierungsaufwendungen verbunden und sollte daher detailliert geplant werden, um den benötigten Liquiditätsbedarf bestmöglich zu ermitteln.

Insbesondere sind hierbei die Liquiditätsauswirkungen im Bereich des Working Capital zu planen. Dies gilt für den Bestandsaufbau innerhalb der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beispielsweise aus Mindestbestellmengen, der Zwischenbestände innerhalb des Produktionsprozesses (unfertige Erzeugnisse) sowie der Fertigwarenbestände beispielsweise zur Gewährleistung der Liefertermintreue. Gerade bei langen Zahlungszielen der Kunden ergibt sich hierbei ein hoher Vorfinanzierungsbedarf für das Unternehmen.

Darüber hinaus sind ggfls. noch weitere „neue“ Planungsprämissen in der Liquiditätsplanung zu berücksichtigten. Wurden beispielsweise Stundungsvereinbarungen getroffen, die nun zu einem höheren monatlichen Kapitaldienst führen oder bestehen Nachholbedarfe beispielsweise bei Wartungen oder aus zurückgestellten Investitionen, so werden diese vorerst auch zu keiner Entlastung der Liquiditätslage führen.

Wichtig ist frühzeitig den möglichen zusätzlichen Finanzierungsbedarf zu ermitteln, um rechtzeitig die richtigen Gegensteuerungsmaßnahmen einzuleiten!

Gerade bei einer nun verschlechterten Bonität ist eine Ausweitung der Kreditlinie oder ein zusätzliches Darlehen nicht einfach zu beantragen. Hierzu wird eine belastbare Planung, in der Regel im Rahmen eines in sich schlüssigen Konzepts benötigt, aus der hervorgeht, dass die zusätzlichen Mittel auch wieder fristgerecht zurückgeführt werden können.

Neben einer zusätzlichen Fremdfinanzierung, wie sie auch mit Factoring, Reverse-Factoring sowie Sale-and-Lease-Back möglich wäre, sollte auch geprüft werden, welche Optimierungspotentiale die eigenen internen Prozesse noch bieten. Ein großer Hebel kann hierbei beispielsweise in der Reduktion der Durchlaufzeiten und Fertigungslosgrößen liegen, welche im Rahmen schlanker Produktionsprozesse zu einer geringeren Kapitalbindung innerhalb der Bestände führen würde.

Die plenovia kann Ihnen gerne bei der Ermittlung und Deckung des etwaigen Finanzierungsbedarfes helfen, ob nun in Unterstützung bei der Fremdkapitalbeschaffung als auch bei der Identifizierung und Umsetzung weiterer Liquiditätsoptimierungsmaßnahmen.

Gerne stehen wir für Ihre Fragen bereit und freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.