Was sind Working-Capital-Optimierungshebel?

Ein effizientes Working Capital Management zielt darauf ab, intern gebundene Liquidität freizusetzen. Damit stellt die Working-Capital-Optimierung die günstigste und nachhaltigste Form der Unternehmensfinanzierung dar. Bei der Optimierung des Working Capital Managements ist es wichtig, alle End-to-End-Prozesse zu analysieren und zu hinterfragen. Die Zielsetzung ist es, möglichst wenig Kapital im Unternehmen zu binden – also das Working Capital auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren. Eine wesentliche Stellschraube ist die Verbesserung des Forderungs- und Verbindlichkeitsmanagements. Der Verkauf von Beständen sollte schnellstmöglich durch Zahlungseingänge ausgeglichen werden. Die Kunden sollten Die Rechnungen zeitnah bezahlen, während Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten eher später getilgt werden müssen.

Welche Maßnahmen müssen in den Bereichen Verbindlichkeiten (Days Payable Outstanding), Vorräte (Days Inventory Outstanding) und Forderungen (Days Sales Outstanding) zur Optimierung des Working-Capital Hebels umgesetzt werden?

Verbindlichkeiten (DPO)

  • Eine zentrale Einkaufsabteilung einrichten, die für das gesamte Unternehmen Verträge abschließt, während die Bestellungen vor Ort aufgegeben werden.
  • Konsolidierung und Harmonisierung der Anzahl der Lieferanten, um bessere Konditionen zu erhalten.
  • Harmonisierung der Zahlungsbedingungen in Bezug auf Land und Lieferanten (EU-Richtlinie).
  • Vorauszahlungen und vorzeitige Zahlungen vermeiden.
  • Reduzierung oder Optimierung der Anzahl der Zahlungsläufe.
  • Lösungen zur Finanzierung der Lieferketten einrichten.
  • Sicherstellung eines schnellen Rechnungsumschlags zur Nutzung von Skontokonditionen.

Vorräte (DIO)

  • Entwicklung von Prognosetechniken zur Zusammenführung von Daten aus Vertrieb, Produktion, Logistik und Marketing, um mit möglichst geringen Rohmaterialbeständen arbeiten zu können.
  • Verbesserung der Koordination zwischen Einkauf, Planung, Produktion und Lieferung auf globaler Ebene.
  • Genaue Verfolgung der Lagerbestände (Rohmaterialien und halbfertige Produkte), um unnötige Bestellungen oder Produktionen zu vermeiden.
  • Bestände produktspezifisch planen, abhängig davon, wie schnell Produkte nachgeliefert werden können oder wie kritisch sie für operative Funktionsbereiche sind.
  • Prüfen oder Optimieren der Zusammenhänge zwischen Cash, Kosten und Service Levels.

Forderungen (DSO)

  • Regelmäßige Überprüfung der Richtlinien in Bezug auf das Kundenrisiko und ggf. Anpassung.
  • Reduzierung der Anzahl unterschiedlicher Zahlungsfristen und deren Anpassung an das jeweilige Kundenrisiko.
  • Die Fakturierung effizient gestalten, um Verzögerungen bei der Rechnungsstellung zu vermeiden (Verknüpfung mit Vertrags- und Meilensteinmanagement).
  • Einrichtung eines proaktiven, kundenspezifischen und systemgestützten Mahnwesen mit definierten Zeitvorgaben.
  • Implementierung einer systematischen Unterstützung für die Koordination von Kundenreklamationen innerhalb der Organisation mit klaren Zeitvorgaben, Aktionsschritten, Fortschrittsberichten und Ursachenanalyse.

Eine Working-Capital-Optimierung unterstützt Ihr Unternehmen bei der Steuerung des Kapitalbedarfs und erhöht somit auch die Liquidität. Auf diese Weise können Sie Ihr Working Capital immer richtig einschätzen und Ihr Unternehmen auf Wachstum halten. Wir „die plenovia“ unterstützen Sie gerne in allen Fragen rund um das Working Capital und helfen Ihnen bei der Optimierung!