Jedes Unternehmen hat Ziele, die es erreichen möchte. Aber sind diese Ziele jedem Mitarbeiter bekannt, wurden diese verinnerlicht und welchen Einfluss hat jeder Mitarbeiter auf die Zielerreichung? Schließlich sind die Mitarbeiter diejenigen, die bei der Umsetzung die entscheidende Rolle spielen. Welchen Sinn macht es für einen Mitarbeiter ein Ziel zu erreichen, wenn er seine Rolle im Unternehmen nicht kennt? Was schätzen Sie, wie hoch seine Motivation ist?

Und, wenn die Ziele nicht erreicht werden, wie schafft man es dann jemals die Vision, also die langfristigen Ziele des Unternehmens, umzusetzen?

Eine Antwort liefert das Shopfloor Management (SFM) – denn mit Hilfe dieses Managements soll gerade diese Brücke zwischen Vision und Produktion aufgebaut werden.

Was ist die Definition von Shopfloor Management?

Im Deutschen kann “Shopfloor” mit Werkhalle oder Werkstatt übersetzt werden, d. h. ein Ort der Wertschöpfung. Durch das Shopfloor Management werden die Mitarbeiter befähigt, ihre eigene Arbeit an den Zielen auszurichten und stetig zu optimieren. Dies geschieht durch:

  • Definition und Visualisierung der Kennzahlen (Ist- und Sollzustand), um ihren Einfluss auf die Wertschöpfungskette zu verstehen,
  • strukturierte und organisierte Kommunikation mit den Führungskräften, da alle die gleiche Basis haben,
  • Visualisierung von Problemen und Einleiten von Maßnahmen zur selbstständigen Lösung.

Insgesamt sorgt das Shopfloor Management für eine hohe Transparenz für alle, was die Zusammenarbeit deutlich erleichtert. Ziel des SFM ist auch die Etablierung einer positiven Fehlerkultur, da sich aus Fehlern stets lernen und weiterentwickeln lässt. Führungskräfte sollen von den Mitarbeitern daher nicht als autoritäre Personen, sondern vielmehr als Coach und Motivator angesehen werden.

Wir von der plenovia haben Erfahrungen mit der Anwendung des Shopfloor Managements, von denen Sie profitieren können.

In einem produzierenden mittelständischen Unternehmen war es die Aufgabe die Ausbringung von zwei Fertigungsanlagen um 20 Prozent zu erhöhen.

In einem ersten Workshop sind wir wie folgt vorgegangen:

Zunächst wurde mit den Mitarbeitern die Wertschöpfungskette besprochen und ihnen wurde die Bedeutung ihrer Funktion erklärt. Der Schwerpunkt war das Thema, wie weit die Performance jedes einzelnen Mitarbeiters Einfluss auf die Leistung der gesamten Wertschöpfungskette nimmt.

  1. Gemeinsam mit den Mitarbeitern wurden Kennzahlen definiert, die auf täglicher Basis erfasst und auch von ihnen beeinflusst werden konnten. Hierbei wurden die Themenbereiche Sicherheit, Qualität, Lieferung (Delivery) und Kosten (Cost) (SQDC) betrachtet. Zudem wurde nicht nur der IST-Zustand, sondern auch der Soll-Zustand definiert. Alle Kennzahlen wurden auf einem SQDC-Board in der Produktion visualisiert.
  2. Für möglich aufkommende Probleme während der Produktion wurde ein Problemlösungsboard erarbeitet, welches direkt neben dem Kennzahlenboard installiert wurde. Dabei war es wichtig nicht nur die Probleme aufzuzeigen, sondern auch Ursachen und Maßnahmen nach dem PDCA Zyklus darzustellen und abzuarbeiten. PDCA steht hier für „Plan-Do-Check-Act“ und beschreibt einen iterativen Regelkreis zur kontinuierlichen Verbesserung.
  3. Es wurden tägliche Teammeetings organisiert. Der Teilnehmerkreis bestand aus dem Management und allen relevanten Produktions- sowie Instandhaltungsmitarbeitern. Um die Dauer des Meetings zu minimieren, beschränkte man sich lediglich auf die Abweichungen vom Soll-Zustand. Die Präsentation der Boards wurde nach kurzer Trainingsphase von den Mitarbeitern übernommen, sodass die Identifikation weiter gestärkt wurde.

Fazit

Insgesamt konnte nicht nur die Ausbringung der Fertigungsanlagen um 30 Prozent (10 Prozent mehr als das Ziel) erhöht werden, sondern auch die Motivation der Mitarbeiter gesteigert werden, da nun eine Brücke zwischen Vision und Produktion errichtet wurde.

Wenn Sie Ihre Produktivität durch das Shopfloor Management steigern und ähnliche Erfahrungen machen möchten, begleiten wir Sie gerne auf diesem Weg! Kontaktieren Sie uns.